Bei „fobizz“ handelt es sich um eine webbasierte Plattform, die den Zugang zu verschiedenen, im Bildungsbereich relevanten KI-Anwendungen ermöglicht. Unter anderem können Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Pädagogischen Landesinstituts (PL) und der Studienseminare auf GPT 3.5 turbo, GPT 4 von OpenAI und DALL-E zurückgreifen. Möglich sind dabei Arbeiten mit Texten, Bildern, Video- oder Audiodateien – und das in ganz verschiedenen Fächern. Die Anwendungsgebiete sind entsprechend vielfältig: Ob Materiallisten für chemische Experimente, Unterhaltungen mit historischen Persönlichkeiten oder Schriftstellerinnen, ob Planung von Unterrichtsreihen oder das Übersetzen von Texten in verschiedene Sprachen bzw. von Sprachdateien in Text – mit „fobizz“ ergeben sich zahllose neue Möglichkeiten für das Lehren und Lernen von morgen.
„Ganz wichtig ist dabei: Wir stellen den Schulen nicht einfach nur eine neue Technik zur Verfügung. Die Einführung von ,fobizz‘ wird begleitet von einem großen Paket an Fortbildungsangeboten, die wir ebenfalls in Zusammenarbeit mit ,fobizz‘ auf die Beine stellen“, erläuterte Hubig weiter. „Gerade bei einem so sensiblen Thema wie KI müssen die Lehrkräfte gut begleitet werden, damit sie den Schülerinnen und Schülern einen reflektierten und kritischen Umgang mit diesen Tools vermitteln können. Zweifellos bietet KI große Möglichkeiten: Sie kann individualisiertes Lernen unterstützen, sie kann sich auf den Lernfortschritt der Schülerinnen und Schüler einstellen, sie kann mit Barrierefreiheit bei der inklusiven Bildung helfen und Lehrkräfte von Routinetätigkeiten entlasten. Aber zugleich muss immer darauf geachtet werden, dass sie nicht zu einem kritiklosen Umgang verleitet, dass KI immer hinterfragt wird. Der Mensch steht beim Lehren und Lernen weiter im Mittelpunkt, die Lehrkraft ist durch keine KI zu ersetzen.“
Weil das Ministerium für Bildung dem Einsatz von KI große Bedeutung beimisst, investiert es in die Einführung von „fobizz“ und die begleitenden Maßnahmen insgesamt rund 2,1 Millionen Euro. Die Nutzung der KI-Tools erfolgt dank „fobizz“ datenschutzkonform und für alle Teilnehmer kostenlos. Das Land Rheinland-Pfalz erwirbt eine bis zum 31. Juli 2025 gültige Lizenz. Der Zugang für Lehrkräfte ist ab Ende Januar 2024 möglich.
Sören Schuck von der Berufsbildenden Schule in Frankenthal und Nadim Kabbani von der BBS Boppard sind zwei Lehrkräfte, die bereits mit „fobizz“ arbeiten und in Veranstaltungen des PL ihr Wissen weitergeben. Ihre Erfahrungen mit der Plattform sind sehr positiv. „Mit der Einführung von ChatGPT beginnt für den Unterricht ein neues Bildungszeitalter der KI, das von Herausforderungen und Chancen geprägt ist“, sagt Sören Schuck. „Eine umfassende Professionalisierung für uns Lehrkräfte ist dabei unerlässlich, um Lernende sowohl kreativ-produktiv als auch kritisch-reflexiv an diese Technologien heranzuführen. Dieser Schritt ist entscheidend, um unseren Schülerinnen und Schülern eine aktive und verantwortungsbewusste Rolle in der Digitalität zu ermöglichen.“ Kabbani ergänzt: „Die Aufnahme von KI in den Unterricht öffnet Türen zu innovativen Lernmethoden und erweitert traditionelle Bildungskonzepte. Als Lehrkräfte übernehmen wir eine zentrale Rolle in der Vermittlung digitaler Kompetenzen und kritischem Denken. Dabei geht es nicht nur um die reine Anwendung von KI-Werkzeugen im Unterricht, sondern auch um die Förderung eines tiefgreifenden Verständnisses für die ethischen, sozialen und kulturellen Auswirkungen. Diese ganzheitliche Herangehensweise ist entscheidend, um unsere Schülerinnen und Schüler auf eine zunehmend digitalisierte und vernetzte Welt vorzubereiten.“
Dr. Diana Knodel, Gründerin von „fobizz“, freut sich auf den Einsatz der Plattform in Rheinland-Pfalz: „Wir freuen uns, gemeinsam mit dem Ministerium für Bildung das Thema Künstliche Intelligenz voranzubringen. Mit der Kombination aus praxisorientierten digitalen Werkzeugen und qualitativ hochwertigen Online-Fortbildungen unterstützen wir Lehrkräfte dabei, KI nicht nur als Unterrichtsthema zu integrieren, sondern auch als effektive Lerntechnologie in den Schulalltag einzubringen. Die Kooperation mit dem Ministerium für Bildung ist ein bedeutender Schritt, um Lehrkräfte mit den nötigen Ressourcen und Kenntnissen auszustatten, die sie benötigen, um KI erfolgreich im Unterricht zu implementieren. Wir sind überzeugt, dass diese Partnerschaft ein solides Fundament für eine innovative und zukunftsorientierte Bildung legt, in der KI und moderne Lehrmethoden eine zentrale Rolle spielen.“