Die Initiative „Schule der Zukunft“ soll als Bottom-up-Prozess Schulen in Rheinland-Pfalz zu schulischen Veränderungsprozessen anregen. Hierbei sind zentrale Fragen beispielsweise: Wie sieht das Lernen von Morgen aus? Welche Kompetenzen benötigen Schülerinnen und Schüler zukünftig, damit sie gut aufwachsen und reibungslos in einen Beruf einsteigen können? Damit wir diese Fragen beantworten können, gilt es neue und moderne Lern- und Lehrkonzepte zu erproben, zu evaluieren und zu implementieren. Die Schülerinnen und Schüler, deren Zukunft im Fokus der Initiative steht, sind dabei stets im Prozess beteiligt.
Die Schul- und Bildungsministerin des Landes Nordrhein-Westfalen, Dorothee Feller, sagte: „In Versuchsschulen wie der Laborschule und dem Oberstufenkolleg in Bielefeld entwickeln und erproben wir systematisch innovative Bildungsideen und Lernkonzepte. Versuchsschulen sind daher Impulsgeber für das Regelsystem. Die enge Verknüpfung von pädagogischer Praxis und universitärer Forschung sichert die dabei gewonnenen Erkenntnisse ab und bietet die Verzahnung mit der Lehrerausbildung und Lehrerfortbildung.“ Die Laborschule und das Oberstufen-Kolleg in Bielefeld verfolgen seit Jahrzehnten kein konventionelles Lehrsystem. Die circa 710 Schülerinnen und Schüler der Laborschule werden von der Vorschule bis zur 10. Klasse in vier Altersstufen aufgeteilt. In jeder dieser Altersstufen bilden die Schülerinnen und Schüler Teams mit einer hauptverantwortlichen Lehrkraft. Ergänzt wird dies durch das offene Raumkonzept der Schule. Lediglich die Fachräume haben hier einen eigenen Bereich. Die allgemeinen Großräume mit sogenannten Teamflächen dienen als Lernorte für die jeweiligen Teams. An diesen Orten lernen die durchmischten Gruppen eigenständig von- und miteinander. „Solche Konzepte, die sich an den Bedürfnissen der Schulgemeinschaften orientieren, wollen wir mit unserer neuen Schulbaurichtlinie auch in Rheinland-Pfalz stärken“, so die Ministerin.
Im Oberstufen-Kolleg steht das fächerübergreifende Lernen im Vordergrund. Die Schülerinnen und Schüler lernen, nicht nur in einzelnen Fächern zu denken, sondern Zusammenhänge im Gesamten und so vernetzt zu betrachten. Eine zunehmend wichtige Kompetenz für das spätere Berufsleben.
Die Schulgemeinschaft in Bielefeld versteht sich als Brücke zwischen Familie und Gesellschaft, in der jede und jeder seinen Platz hat. Die Schülerinnen und Schüler lernen dort Erfahrungswerte kennen, die sie für das gesellschaftliche Zusammenleben brauchen. Im Fokus steht dabei immer die bedürfnisorientierte Förderung der einzelnen Schülerinnen und Schüler. Ein zentrales charakteristisches Merkmal der Schule ist die Begleitung durch die Wissenschaftlichen Einrichtungen Laborschule und Oberstufenkolleg der Fakultät für Erziehungswissenschaft der Universität Bielefeld.
„Diese interdisziplinäre Gestaltung zeigt, dass Schule nicht nur Lernort ist, sondern ein gesellschaftlicher Raum, in dem eine zukunftsorientierte Vernetzung stattfindet. Die Schule der Zukunft ist ein Ort, an dem alle an Bildung Beteiligten zusammenarbeiten. Ein Ort an, dem man mit- und voneinander lernt, jeder und jede in seinem individuellen Rhythmus. Ich nehme heute wertvolle Eindrücke und Ansätze mit in die rheinland-pfälzische Schullandschaft“, ergänzte die Ministerin Dr. Stefanie Hubig abschließend.