Dass Rheinland-Pfalz damit auf dem richtigen Weg sei, zeigten die aktuellen Zahlen zur Fachkräftenachfrage, so die Ministerin: „Aktuelle Studien der Bundesagentur für Arbeit belegen, dass es einen hohen Bedarf an Nachwuchskräften in den technischen Berufen gibt. Mit unserer MINT-Strategie wollen wir dazu beitragen, diesen Bedarf zu decken. Eine wesentliche Rolle spielt dabei die Förderung von Mädchen und Frauen in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Wir müssen dafür sorgen, dass sie sich für MINT-Berufe entscheiden. Auch deshalb sind wir in diesem Jahr der Bundesinitiative ‚Klischeefrei‘ beigetreten, die sich für eine Berufsorientierung frei von Geschlechterklischees stark macht“, betonte Hubig.
In diesem Zusammenhang erläuterte die Ministerin auch die MINT-Förderung entlang der Bildungskette: „Von der Kita bis zur Ausbildung oder dem Studium stärken wir den MINT-Bereich. Während der landesweiten MINT-Woche im Frühjahr haben wir deshalb vielfältige Projekte gestartet. Das reicht von der Verteilaktion von Pixi-Büchern, die Kita-Kinder mit naturwissenschaftlich-technischen Berufen bekannt machen sollen, über Technikkisten und Unterrichtsmaterialien für die Grund- und weiterführenden Schulen, Kooperationsprojekte mit Hochschulen sowie MINT-Fortbildungen für Lehrkräfte und Erzieherinnen und Erzieher.“ Abgerundet werde das Ganze durch die MINT-Homepage, die zentrale Koordinierungsstelle für MINT-Fortbildungen beim Pädagogischen Landesinstitut sowie das neu geschaffene MINT-Zertifikat, das Schulen bereits ab dem kommenden Schuljahr für überdurchschnittliches Engagement ihrer Schülerinnen und Schüler in den MINT-Fächern vergeben können.
Besonders freue sie sich, so die Ministerin weiter, dass sich bei diesem Runden Tisch der Leiter der neuen MINT-Geschäftsstelle in Trier, Tim Thielen, vorstelle. „Mit der Gründung der MINT-Geschäftsstelle haben wir in diesem Frühjahr einen Meilenstein unserer MINT-Strategie erreicht. Die Geschäftsstelle dient als zentrale Ansprechpartnerin für alle rheinland-pfälzischen MINT-Akteure. Darüber hinaus organisiert sie den MINT-Regionen-Förderwettbewerb. So werden wir bis 2021 bis zu acht Regionen finanziell und strategisch bei ihren MINT-Projekten unterstützen können“, erklärte die Ministerin und dankte noch einmal den Ministerien für Wissenschaft und Wirtschaft, die die MINT-Geschäftsstelle und den Förderwettbewerb mit jeweils 60.000 Euro pro Jahr mitfinanzieren.
Zusätzliche Informationen
Die MINT-Initiative des Bildungsministeriums startete im November 2016 mit dem Ziel, eine Gesamtstrategie inklusive einer passgenauen MINT-Förderung entlang der Bildungskette für alle Regionen in Rheinland-Pfalz zu entwickeln. Handlungsfelder sind dabei die systematische Erfassung der MINT-Aktivitäten aller Partner in Rheinland-Pfalz, die Entwicklung von MINT-Regionen, die Vernetzung der Angebote entlang der Bildungskette sowie die Weiterentwicklung von Paten- und Mentorensystemen. Als Querschnittsaufgabe wurden die Förderung von Mädchen sowie die sich in allen Bereichen bietenden Möglichkeiten der Digitalisierung definiert.
Der Runde Tisch MINT ist eng mit dem Ovalen Tisch zur Fachkräftesicherung verzahnt. Zu diesem gehören die Staatskanzlei, das Arbeits-, das Bildungs- und das Wirtschaftsministerium, die Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit, die Industrie- und Handelskammern, die Handwerkskammern, die Landwirtschaftskammer, die Landesvereinigung Unternehmerverbände, der Landesverband der Freien Berufe Rheinland-Pfalz e.V., der Einzelhandelsverband, der Hotel- und Gaststättenverband sowie der Deutsche Gewerkschaftsbund und die Gewerkschaften IG BCE, IG Metall und ver.di.
Weitere Teilnehmer des Runden Tisches „MINT“ sind unter anderem Vertreterinnen und Vertreter der Jugendministeriums, des Wissenschaftsministeriums, aus Kommunen und Regionen, der Schulen, der Hochschulen, der Schulaufsicht, des Pädagogischen Landesinstituts, der Chemieverbände, der Metall- und Elektroverbände, des Deutschen Vereins zur Förderung des mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterrichts e.V. (MNU), von Stiftungen wie dem „Haus der kleinen Forscher“ oder Pfalzmetall und der Transferagentur Rheinland-Pfalz-Saarland.