An mehreren Standorten tauschte sie sich mit den Schulgemeinschaften und örtlichen Verantwortlichen über den Stand des Wiederaufbaus aus. Die Ministerin besuchte zunächst die Grundschule Sinzig, bei der das Kellergeschoss so stark beschädigt wurde, dass es kernsaniert werden musste. Zudem mussten die mit der Realschule plus gemeinsam genutzte Sporthalle und Mensa saniert werden. Die Sporthalle wird noch im Laufe des Jahres eingeschränkt wieder in Betrieb genommen werden, für die Mensa wird es noch in diesem Jahr eine Übergangslösung bis zur voraussichtlichen Fertigstellung des Neubaus 2025 geben. Anschließend besuchte die Ministerin das Rhein-Gymnasium Sinzig in unmittelbarer Nähe. Auch hier musste das Kellergeschoss entkernt, die Stromversorgung in den unversehrten Stockwerken sichergestellt, eine neue Heizungstechnik eingebaut und die Sporthalle renoviert werden. Alle Arbeiten schreiten voran, die Sporthalle soll zum Beginn des neuen Schuljahres wieder für den Sportunterricht genutzt werden.
Ebenfalls zum neuen Schuljahr soll das Modellprojekt „Bildungslandschaften im Viertel“ beginnen. Das Projekt wurde im Sommer 2022 bei einer Zukunftswerkstatt ersonnen, die auf Initiative der Jugendhilfe als Folge von Pandemie und Flut stattfand. Gemeinsam hatten verschiedene Schulen, die Verwaltung und das Haus der offenen Tür Sinzig (HoT) das Konzept erarbeitet. Schule wird dabei als offene Bildungslandschaft verstanden, die den gesamten Lebensraum in Sinzig nutzen möchte. Begünstigt wird das Projekt durch die räumliche Nähe der Schulen (Barbarossaschule, Regenbogenschule, Rhein-Gymnasium, Janusz-Korczak-Schule), der drei Kitas der Stadt sowie Vereine und (Jugend-)Einrichtungen wie das Haus der offenen Tür. Beispielsweise soll es schulartübergreifende Angebote am Nachmittag geben, alle Stellen eng vernetzt werden, die Übergänge von Kita zu Schule, Schule zu Schule und Schule in den Beruf besser gestaltet werden. „Bemerkenswert ist zum einen, dass die Idee aus den Schulgemeinschaften heraus entwickelt wurde, und zum anderen, wie das Projekt den starken Zusammenhalt im Ahrtal zum Ausdruck bringt und ihn gewiss positiv beeinflussen wird. Wir haben ‚Bildungslandschaften im Viertel‘ deshalb gerne in unsere Initiative ‚Schule der Zukunft‘ aufgenommen, vielleicht kann das Modell auch für andere Orte als Vorbild dienen“, so die Ministerin.
Zum Abschluss ihres Besuchs im Ahrtal ging es für die Ministerin in die katholische Kita St. Mauritius in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Diese ist derzeit in einer Containeranlage auf einem ehemaligen Bolzplatz untergebracht. Neben dem Austausch über den Wiederaufbau stand hier das Thema Fachkräftegewinnung im Mittelpunkt: Die Motive der Fachkräftekampagne „Werde Erzieherin oder Erzieher“ des Landes werden in Kitas in Rheinland-Pfalz aufgenommen, mit realen pädagogischen Fachkräften und Kita-Kindern. Teile der neuen Motive wurden nun in der Kita fotografiert, um auch das Ahrtal und seine Kitas sichtbar zu machen, um vor allem aber die Möglichkeit zu schaffen, mit Motiven von vor Ort für die Arbeit vor Ort zu werben und so die Kitas im Land bei der Personalgewinnung zu unterstützen. „Die Fachkräftekampagne ist ein wichtiger Baustein, um Erzieherinnen und Erzieher im Beruf zu halten, neue zu gewinnen und so gute Betreuungsangebote in unseren Kitas zu sichern. Damit sie authentisch ist, lassen wir die Kita-Teams sowie die Kinder sprechen. Ich danke der Kita ganz herzlich, dass sie bereit ist, uns Einblicke in ihren Alltag zu gewähren, die dabei entstandenen Motive mit uns gemeinsam in das ganze Land zu tragen und so wortwörtlich zum Gesicht für ihren Beruf zu werden. Auch den Eltern, die hier mitgewirkt haben, gilt mein ganz herzlicher Dank“, so Hubig.
Bereits kurz nach der Flut waren Ministerin Dr. Stefanie Hubig sowie Staatssekretärin Bettina Brück vor Ort und sind seitdem immer wieder hier gewesen. „Es ist uns wichtig, dass wir uns regelmäßig ein Bild der Lage machen, mit den Menschen in Austausch kommen, darüber sprechen, wie der Wiederaufbau läuft, wo es gut läuft und wo noch Nachsteuerungsbedarf herrscht“, so die Ministerin. Sie versprach abschließend: „Wir werden Sie weiterhin nicht vergessen und im regelmäßigen Austausch mit Ihnen bleiben.“